Welche Neben- und Wechselwirkungen können Cannabisarzneimittel haben?

Bei Anwendung in niedrigen medizinischen Dosen können u.a. folgende Nebenwirkungen auftreten: Euphorie, verstärkter Appetit, Mundtrockenheit, v.a. bei älteren Patienten Schwindel, Durchfall/Verstopfung, Verringerung des Reaktionsvermögens, Unruhe, Angst, anfangs erhöhter Puls und Blutdrucksenkung und Müdigkeit (oft
gewünschte Nebenwirkung in Form eines besseren Schlafes).

Durch eine geeignete Auswahl des Cannabisarzneimittels und eine sehr langsame Aufdosierung zu Beginn der Therapie können in vielen Fällen die möglichen Nebenwirkungen reduziert werden.

Wechselwirkungen von Cannabisarzneimitteln mit anderen Arzneimitteln können in wenigen Fällen auftreten. Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin oder Ritonavir sind verstärkte Wirkungen von Cannabinoiden nicht auszuschließen. Bitte fragen Sie hierzu Ihren Apotheker oder Arzt.

Eine deutliche Kontraindikation von Cannabis ist neben der Schwangerschaft u.a. das jugendliche und sehr junge Erwachsenenalter. In diesem Alter kann Cannabis nachweislich zu einer Störung der Gehirnentwicklung und auch zu einer erhöhten Ausbildung von Psychosen zu einem späteren Zeitpunkt führen.